Fremdwort: abortiv = abtreibend

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Bescheidenheit ist der Anfang aller Vernunft. Das Geheimnis der kleinsten natürlichen Freuden geht über die Vernunft hinaus. Das Glück heilt uns von mehr Fehlern, als die Vernunft es vermag. Das Vorurteil ist die hochnäsige Empfangsdame im Vorzimmer der Vernunft. Der Verstand sieht jeden Unsinn, die Vernunft rät, manches davon zu übersehen. Die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft. Die Ordnung ist das Vergnügen der Vernunft, die Unordnung aber ist die Wonne der Fantasie. Die reine Vernunft zur Theorie verdammt, wird zu einem praktischen Problem. Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen. Die Summe unserer Existenz, durch Vernunft dividiert, geht niemals rein auf, sondern immer bleibt ein wunderlicher Rest. Die Vernunft erzählt Geschichten, aber die Leidenschaften drängen zur Tat. Die Vernunft ist der größte Feind des Herzens. Die Vernunft ist des Herzens größte Feindin. Die Vernunft ist nur der durch die Phantasie erweiterte Verstand. Die Vernunft täuscht uns öfter als die Natur. Die wahre Tugend ist das Leben unter der Leitung der Vernunft. Eifer ist Begeisterung, gemindert durch Vernunft. Einfälle sind die Läuse der Vernunft. Freundin war sie mir stets, die Vernunft, Wohltäterin selten. Mut ist oft der Sieg der Ungeduld über die Vernunft. Nur die Vernunft lehrt schweigen. Das Herz lehrt reden. Optimismus gilt oft als Dummheit, Dümmer ist Pessimismus, der sich als Vernunft gebärdet. Tugend ist zu Energie gewordene Vernunft. Vernunft - das ist so etwas wie ansteckende Gesundheit. Vernunft ist die sanfte Gewalt, die allem, und selbst der Gewalt, Grenze und Maß setzt. Vernunft und Gefühl sind die Sonne und der Mond am moralischen Firmament. Immer nur in der heißen Sonne würden wir verbrennen; immer nur im kühlen Mond würden wir erstarren. Vernunft verhält sich zum Verstande wie ein Kochbuch zu einer Pastete. Verstand und Vernunft sind ein formelles Vermögen. Das Herz liefert den Gehalt, den Stoff. Was will ich?, fragt der Verstand. Worauf kommt es an?, fragt die Urteilskraft. Was kommt heraus?, fragt die Vernunft. Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand, wäre alles viel einfacher. Wir haben nur die Wahl, durch Vernunft zu lernen oder durch Katastrophen belehrt zu werden. Wo die Sinnlichkeit an die Vernunft grenzt, ist sie gewiss immer schön. Wo Phantasie und Urteilskraft sich berühren, entsteht Witz, wo sich Vernunft und Willkür paaren, Humor.

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